Eine langsame Webseite mag niemand und kann auch deinen Google-Rankings schaden! Deswegen zeige ich dir hier Schritt für Schritt, wie du die Ladezeit und Performance deiner WordPress-Webseite verbessern kannst.
Vorab klären wir aber noch das Thema, wie du die Ladezeit deiner Webseite überhaupt richtig messen kannst wie wichtig PageSpeed-Werte wirklich für SEO sind.
- Unterscheidung: Tatsächliche Ladezeit ≠ PageSpeed-Werte
- WordPress Performance und Ladezeit richtig messen
- Was ist eine gute Performance?
- Wie wichtig ist die Performance für SEO?
- Wie du WordPress schneller machen kannst (Überblick)
- 1. Ein schnelles Hosting nutzen
- 2. Hosting-Einstellungen optimieren (PHP, GZIP, Cache)
- 3. Plugins & Themes – der richtige Tech-Stack für deine Seite
- 4. Regelmäßige Updates
- 5. Bilder optimieren
- 6. Reduziere externe Inhalte
- 7. WordPress Performance-Plugin nutzen (Caching + Optimierung)
- 8. Datenbank regelmäßig reinigen
- 9. Schriften optimieren
- 10. Optional: CDN nutzen
- FAQ
Unterscheidung: Tatsächliche Ladezeit ≠ PageSpeed-Werte
Wichtig! Vorab solltest dir eine Sache klar sein:
Die tatsächliche Ladezeit deiner Webseite und die Google PageSpeed Werte (Core Web Vitals – kurz CVV) sind nicht dasselbe!
Die Ladezeit (wie der Name schon sagt) gibt die Zeit an, die benötigt wird, bis deine Webseite vollständig geladen ist.
Die PageSpeed-Werte hingegen zeigen den Optimierungsgrad deiner Webseite an.
Das bedeutet: Eine Webseite kann z.B. schnell laden, dennoch aber nicht perfekt optimiert sein (also keine perfekten PageSpeed-Werte haben).
Ein gutes Beispiel dafür ist z.B. Amazon.de:
Amazon erreicht 65 von 100 Punkten auf der mobilen Version (oft sogar noch weniger). Die PageSpeed-Werte sind also nur durchschnittlich.
Dennoch lädt die Webseite sehr schnell:
Man sieht, dass die Time to Interactive (TTI) ca. 1 Sekunde beträgt. Das ist der Zeitunkt, ab dem eine Webseite vollständig genutzt werden kann.
Ähnliche Messwerte bekommen wir mit Pingdom Tools:
Du siehst also – PageSpeed-Werte und die tatsächliche Ladezeit müssen nicht immer miteinander korrelieren.
Und so viel möchte ich schonmal vorwegnehmen: Die tatsächliche Ladezeit ist wichtiger als der PageSpeed-Wert!
Denn – eine langsame Ladezeit kann zu einer erhöhten Absprungrate und somit zu schlechteren Nutzersignalen führen. Dies kann wiederum mit einem Sichtbarkeitsverlust bei Google einhergehen.
WordPress Performance und Ladezeit richtig messen
Damit du die Performance überhaupt verbessern kannst, musst du vorab erstmals wissen, wie du Ladezeit & Performance überhaupt richtig messen kannst! Dazu jetzt eine kleine Einführung:
Tools um die Performance zu messen
Es gibt mehrere Tools um deine Ladezeit zu messen. Ich empfehle dir die beiden Tools PageSpeed Insights und GTmetrix (mit kostenloser Anmeldung) zu nutzen.
Hinweis: Viele Empfehlen auch webpagetest.org. Das Tool ist aber etwas komplexer, weshalb ich es jetzt außen vor lassen möchte.
Google PageSpeed Insights
Google PageSpeed Insights ist ein absolut relevantes Tool zum Überprüfen der Performance und des Optimierungsgrades deiner Webseite!
Der Grund dafür: Das Tool stammt von Google und wird auch von Google für die Performance-Bewertung von Webseiten herangezogen. Die Page Speed Insights Werte beziehen sich aber weniger auf die tatsächliche Ladezeit deiner Webseite, sondern stärker auf den Grad der Performance-Optimierung.
Bei Google PageSpeed Insights gibts du einfach eine URL ein (z.B. deine Homepage oder eine Unterseite) und du bekommst dann ein Ergebnis für die mobile Version deiner Webseite angezeigt (bei Google gilt ja schon länger „mobile First“). Du kannst dann auch auf Desktop umschalten.
Die Ergebnisse zeigen Werte zwischen 0 und 100 und sind zusätzlich auf farblich gekennzeichnet:
rot = 0 – 49 Punkte (schlecht)
orange = 50 – 89 Punkte (mittel)
grün = 90 – 100 Punkte (gut)
Außerdem zeigen dir die PageSpeed Insights noch zusätzlich die Werte für Barrierefreiheit, SEO und Best Practice an.
Faustformel für dich:
Du solltest bei den Google PageSpeed Werten auf mobile zumindest den orangen Bereich erreichen. Auf der Desktop-Messung solltest du den grünen Bereich als Ziel anstreben.
GTmetrix
GTmetrix ist ein sehr einfaches Tool um die tatsächliche Ladezeit zu messen. Allerdings solltest du GTmetrix unbedingt mit einer kostenlosen Registrierung nutzten, da du nur dann den Ort der Messung umstellen kannst.
Ohne Anmeldung steht dir nur Vancouver (Canada) zur Verfügung – was absolut nicht optimal ist (zumindest wenn du kein CDN nutzt – mehr dazu aber später).
Du bekommst dort Werte wie die tatsächliche Ladezeit sowie TTFB (Time To First Byte) angezeigt.
Faustformel für dich:
Du solltest bei GTmetrix zumindest die Wertung B erreichen. Nutze GTmetrix nur mit (kostenloser) Anmeldung, um den Standort der Messung auf London umzustellen.
Manuelles Testen (Inkognito-Browser)
Teste doch einfach mal, wie schnell die Ladezeit deiner Webseite gefühlt ist.
Nutze dazu aber einen Inkognito-Browser-Tab, damit kannst du am ehesten simulieren, wie schnell die Webseite bei einem neuen Besucher lädt. Wenn du den normalen Browser ohne Inkognito nutzt, dann sind eventuell schon Bilder etc. im Browser Zwischengespeichert und die Performance wirkt schneller, als sie bei einem neuen Besucher ist.
Klicke dich mal durch ein paar Seiten deiner Webseite. Du merkst dann schnell, ob es gewisse Verzögerungen beim Seitenaufbau gibt, oder ob die Seiten schnell laden.
Faustformel für dich:
Klicke dich durch die Seiten deiner Webseite in einem Inkognito-Browser. Die Seiten sollten sich ohne große Verzögerungen öffnen.
Welche Seiten solltest du messen?
Ein großer Fehler den viele immer wieder machen ist, dass sie nur die Startseite (Homepage) der Webseite messen! Gerade bei Blogs oder Online-Magazinen ist es aber umso wichtiger, dass du zusätzlich auch die Performance von mindestens einem Blogbeitrag misst! Denn – auch Google misst die Performance auf Ebene der einzelnen Seiten.
Hier auf robert-leitinger.com ist es so, dass meine Top-Blogbeiträge teilweise 10 bis 20 mal öfter aufgerufen werden, als meine Startseite!
Alle Blogbeiträge in Summe erhalten um den Faktor 1000x mehr Aufrufe als meine Startseite. Würde ich also nur die Performance der Startseite testen, wäre das ziemlich unlogisch!
Performance in der Google Search Console ansehen.
Auch die Google Search Console bietet dir Einblicke in die Performance deiner Webseite. Du findest die Daten im Bereich Core Web Vitals.
Was ist eine gute Performance?
Nachdem wir jetzt wissen wie wir die Performance einer Webseite messen können, schauen wir uns jetzt einmal an, was eine gute Performance eigentlich ist.
Ein Fehler den viele machen ist, dass sie meinen sie müssten überall die besten Performance-Werte erreichen. Das ist aber Blödsinn (und in vielen Fällen auch unrealistisch)!
Die Performance sollte immer im Kontext der Webseite (+ Art der Webseite) betrachtet werden!
Beitreibst du einen simplen Blog ohne viel Schnick Schnack, dann ist es natürlich einfacher, sehr gute Performance-Werte zu erreichen. Bei einer aufwändig gestalteten WordPress-Webseite mit höherer Funktionalität (z.B. viele Plugins und Page-Builder; WooCommerce, etc.) ist es einfach unrealistisch, maximal gute Page-Speed-Werte zu erreichen! Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass solche Webseiten deswegen langsam sein müssten!
Nehmen wir einfach mal diese Webseite als Beispiel:
Hier auf robert-leitinger.com ist vereinfacht gesagt eine höhere Funktionalität integriert. Der Blog verfügt über verschiedene Custom-Templates (z.B. Testberichte) welche auch Daten aus eigenen Feldern ziehen (über Advanced Custom Fields). Zusätzlich wurden die Layouts dafür mit dem WordPress Page Builder Elementor erstellt und es gibt auch Anbindungen zu externen APIs (z.B. bei den R-Tools). Außerdem steckt in dieser Webseite auch eine gute Portion an Custom Code.
In Summe kann man also sagen, dass es sich hier um eine eher komplexe Webseite handelt, dennoch erreiche ich sehr passable Performance- und Page-Speed-Werte. Diese schwanken ein wenig (je nach Content) und erreichen im Schnitt Werte zwischen 80 und 90 auf mobilen Endgeräten:
Die PageSpeed Werte im mobilen Bereich sind sehr zufriedenstellend! Durch eine weitere Optimierung könnte ich auch für die mobile Version noch höhere Werte erreichen (95+ Punkte). Allerdings investiere ich die Zeit lieber in extrem hilfreichen Content, da die Ladezeit und die Optimierung gut genug ist!
Auch die Werte für Barrierefreiheit, Best Practice und SEO sind (fast) perfekt!
Auf Desktop sieht das auch gut aus…
Wie wichtig ist die Performance für SEO?
Auch wenn die Google Page Speed Werte (Core Web Vitals) mittlerweile ein offizieller Ranking-Faktor sind, so darf man den Einfluss der Performance bezüglich der Google-Rankings nicht überbewerten!
Im Grunde ist es eher so, dass Webseiten mit extrem schlechten Performance-Werten durchaus einiges an Sichtbarkeit und Google-Rankings einbüßen können. Webseiten die aber bereits relativ gut optimiert sind, erhalten keinen zusätzlichen Ranking-Boost nur dadurch, dass die Performance noch weiter verbessert wird.
Und erinnere dich an den Anfang des Beitrag – im Fokus steht die tatsächliche Ladezeit – nicht unbedingt die PageSpeed-Werte!
Warum ist das so?
Ganz einfach – bei einer sehr schlechten Performance / Ladezeit (z.B. sehr langsamer Seitenaufbau) erhöht sich die Absprungrate. Nutzer klicken genervt weg und suchen nach einer alternativen Webseite. Das wiederum sendet negative Nutzersignale zu Google. Und darauf reagiert Google in der Regel mit schlechteren Rankings.
Ist eine Webseite aber bereits gut genug optimiert, dass es eben nicht zu diesen negativen Nutzersignalen kommt, dann wird dir eine weitere Optimierung auch keinen zusätzlichen Ranking-Boost bringen!
Ergo – eine gute Performance ist wichtig, aber du musst hier bezüglich des Aufwandes auch nicht übertreiben! Bevor du stundenlang versuchst, deine Performance-Werte noch um ein ein paar wenige Prozent weiter zu steigern, solltest du die Zeit lieber in guten Content investieren!
Ich erinnere an diesem Punkt nochmals an das vorhin schon gezeigte Beispiel des Tests der Wikipedia-Startseite mit Google PageSpeed Insights:
Die PageSpeed Werte sind mit 67 auf mobile im mittleren Bereich. Dennoch lädt die Seite blitzschnell. Es gibt mit Sicherheit keine schlechten Nutzersignale oder eine höhere Absprungraten aufgrund der Ladezeit! Wikipedia ist also gut optimiert und es gibt keinen wirklichen Bedarf, hier eine weitere Performance-Optimierung durchzuführen! Wikipedia würde also keine besseren Rankings erhalten, nur weil sie die PageSpeed-Werte von orange auf grün erhöhen würden. Es hätte einfach keinen Einfluss…
Und hier nochmals das Beispiel von Amazon.de:
Wie du WordPress schneller machen kannst (Überblick)
Um die Performance von WordPress zu verbessern, musst du an mehreren Stellschrauben drehen.
So kannst du WordPress schneller machen:
1. Ein schnelles Hosting nutzen
Das verwendete Hosting hat einen großen Einfluss auf die Performance und Ladezeit deiner WordPress-Webseite! Du kannst nicht erwarten, dass du mit dem billigsten Shared-Hosting die maximale Performance herausholen kannst!
Logisch…
Während sich ganz simple Blogs eventuell auch auf einem Billig-Hosting noch recht gut (durch die folgenden Maßnahmen) optimieren lassen, so hast du bei komplexeren Webseiten allerdings kaum eine Chance, eine Top-Performance in Kombination mit einem schlechten Hoster zu erreichen!
Solltest du aktuell noch ein eher schlechtes Billig-Hosting nutzen, so kannst du deine Webseite auch einfach umziehen – die meisten guten Hosting-Anbieter bieten dementsprechende Migrations-Tools oder ziehen die Webseite gleich für dich um.
Gute und schnelle WordPress-Hosting Anbieter sind z.B. SiteGround oder Hostinger. Bei Hostinger kannst du mitunter schon sehr günstig einsteigen. Ich verwende für diese Webseite ebenfalls Hostinger mit dem Tarif *WordPress Pro (ab 9,99 Euro pro Monat). Mit meinem Rabattcode Robert7 kannst du beim Kauf zusätzlich 7% sparen.
Achja – Hostinger zieht deine Webseite auch kostenlos um, wenn du das möchtest!
2. Hosting-Einstellungen optimieren (PHP, GZIP, Cache)
Bleiben wir noch kurz beim Thema Hosting. In deinem Hosting-Dashboard kannst du in der Regel verschiedene Einstellungen bezüglich deiner Performance treffen (je nach verwendeten Hosting stehen dafür mehr oder weniger Einstellungen zur Verfügung).
PHP-Version
Schaue mal in deinem Hosting, welche PHP-Version eingestellt ist. Du solltest mindestens PHP 7 verwenden (z.B. 7.4) oder – noch besser – PHP 8 (z.B: PHP 8.1).
GZIP und Brotli
GZIP ist ein Kompressionsverfahren, das häufig verwendet wird, um Webinhalte zu komprimieren und somit die Datenübertragungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Es reduziert die Größe von HTML-, JavaScript- und CSS-Dateien.
Brotli funktioniert ähnlich, ist aber eine neuere Kompressionsmethode, die noch effizienter ist als GZIP. Es kann die Größe von HTML-, JavaScript- und CSS-Dateien um bis zu 25% reduzieren, was die Datenübertragungsgeschwindigkeit weiter erhöht.
Schaue also, ob du die Optionen in deinem Hosting findest und aktiviere eine der beiden Optionen (wenn du beide aktivierst, kann das zu Konflikten führen).
Serverseitiges Caching
Das ist bei vielen Billig-Hostern nicht integriert, aber gute Hoster bieten die Option, ein serverseitiges Caching zu aktivieren. Deine Webseite wird dann also schon auf Hosting-Ebene zwischengespeichert und optimiert ausgeliefert.
3. Plugins & Themes – der richtige Tech-Stack für deine Seite
Mein Grundsatz lautet:
Verwende nur so viele Plugins wie unbedingt nötig, aber so wenig wie möglich!
Außerdem hat natürlich auch das verwendete Theme einen großen Einfluss auf die Ladezeit. Viele nutzen die großen und bekannten Multi-Purpose-Premium-Themes die einfach alles können und wundern sich dann, warum die Performance nicht so gut ist!
Besser ist es, ein schlankes und sauberes Theme wie z.B. GeneratePress oder WP Astra zu verwenden.
Wenn du mehr Funktionalität benötigst, dann kannst du auch durchaus einen Page Builder wie Elementor nutzen! Paradoxerweise können Page Builder deine Webseite (über Umwege) sogar schneller machen! Denn – ein Page Builder wie Elementor bietet einen sehr hohen Funktionsumfang und führt dazu, dass du dir dank der Nutzung von Elementor mindesten 10+ weitere Plugins sparen kannst!
Außerdem hat Elementor mittlerweile einige Features zur Verbesserung der Performance Integriert (reduzierter Code durch das neue Flexbox-Container-Feature, optimiertes Laden von CSS-Dateien, etc.).
Ich nutze auf dieser Webseite Elementor Pro. Das war eine bewusste strategische Entscheidung von mir, da mir von Anfang an klar war, dass ich eine höhere Funktionalität auf der Webseite umsetzen möchte. Ich kann durch den Einsatz von Elementor extrem viele weitere Plugins einsparen.
Hier nochmals die vorhin schon gezeigten Google PageSpeed Werte von meiner Webseite:
So viel zum Thema „Page Builder sind schlecht für Performance & SEO“ 🙂
Wichtig ist, dass man immer das richtige Werkzeug für die jeweilige Art der Webseite wählt.
4. Regelmäßige Updates
Bleiben wir noch kurz beim Thema Plugins und Themes.
Achte darauf, dass du dein komplettes System aktuell hältst und regelmäßig alle Updates in WordPress durchführst (Plugins, Themes und WordPress-Version). Das kommt nicht nur deiner Performance zu Gute, sondern ist auch ein wichtiger Faktor, um die Sicherheit deiner WordPress Webseite zu erhöhen!
5. Bilder optimieren
Bilder gehören mitunter zu den größten Dateien auf deiner Webseite. Um eine bestmögliche Ladezeit zu erreichen, solltest du deine Bilder also optimieren.
Dazu ein paar Tipps:
- Optimiere die Dateigröße
- Bilder in der richtigen Größe einbauen
- Nutze Lazy-Load
- Optional: Verwende ein Bilder-CDN (inklusive WebP)
Optimiere die Dateigröße
Bevor du Bilder in deine WordPress-Webseite hochlädst, solltest du die Dateigröße optimieren. Sämtliche Grafikprogramme bieten eine derartige Funktion. Bei Photoshop CC kannst du z.B. die Funktion „Für Web speichern“ nutzen. Auch in Canva gibt es eine Funktion zur Reduktion der Dateigröße:
Alternativ kannst du auch ein Online-Tool wie TinyPNG nutzen um die Dateigröße von Bildern zu reduzieren.
Wenn du bereits viele Bilder ohne jeglicher Optimierung hochgeladen hast, dann kannst du auch ein kostenloses WordPress-Plugin wie z.B. Smush nutzen, um die Dateigröße nachträglich zu optimieren.
Bilder in der richtigen Größe einbauen
Wenn du ein Bild in WordPress hochlädst, werden automatisch unterschiedliche Bildgrößen abgespeichert.
Diese Bildgrößen stehen dir beim Einfügen von Bildern zur Verfügung. Wichtig ist, dass du eine Bildgröße wählst, die in etwa der tatsächlich dargestellten Größe entspricht.
Beispiel:
Wenn ich ein Bild hier im Blogbeitrag einbinde, wäre es völlig sinnlos, wenn ich das Bild mit hoher Auflösung in Originalgröße einbinden würde, da mein Blog-Content nur 730 Pixel breit ist. Aus diesem Grund wähle ich die Bildgröße, die am ehesten zur verwendeten Breite passt.
Du kannst die Bildgröße in der Regel immer auswählen, sobald du irgendwo die Funktion zum Einfügen von Bildern nutzt – egal ob im WordPress Gutenberg-Editor oder in einem Page Builder wie z.B. Elementor.
Nutze Lazy-Load
Lazy-Load von Bildern ist eine Technik, bei der Bilder erst geladen werden, wenn sie im sichtbaren Bereich sind. Das führt dazu, dass Seiten schneller geladen werden, da nicht alle Bilder auf einmal beim Aufruf der Seite heruntergeladen werden (sondern erst kurz bevor sie in den sichtbaren Bereich kommen).
Hinweis: Seit WordPress 5.5 wird die Funktion Lazy-Load nativ unterstützt.
Optional: Verwende ein Bilder-CDN (inklusive WebP)
Für Bilder gibt es eigene CDN-Systeme (Bilder-CDN bzw. bildoptimierende CDN-Systeme). Diese liefern die Bilder über das CDN-System aus und optimieren es direkt bei der Auslieferung. Bei dieser Live-Optimierung wird das Bild perfekt an die Größe des jeweiligen Endgeräts angepasst. Außerdem werden Bilder optional im Web-P Format ausgegeben, wenn der Browser das unterstützt.
Web-P ist eine alternative zu JPEG oder PNG und benötigt deutlich weniger Speicherplatz. Allerdings wird Web-P noch nicht von allen Browsern unterstützt, weshalb man Bilder nicht nativ in diesem Format in WordPress hochladen sollte.
Bekannte Plugins mit denen du ein Bilder-CDN in WordPress integrieren kannst sind z.B: EWWW Image Optimizer oder WP Compress. Allerdings gibt es die CDN-Funktion jeweils ausschließlich in der Bezahl-Version.
6. Reduziere externe Inhalte
Alle Dinge die extern geladen werden, sind in der Regel nicht förderlich für die Performance deiner Webseite. Beispiele dafür sind z.B. die Einbindung von Google Maps oder auch Social-Feeds von Instagram oder Facebook.
Überlege dir also gut, ob du diese Dinge auch wirklich benötigst.
Wenn du gewisse externe Inhalte aber unbedingt einbinden möchtest, dann kannst du für diese teilweise auch eine Lazy-Load Funktion nutzen. Dazu benötigst du ein spezielles Lazy-Load Plugin oder ein Caching- und Performance-Plugin wie z.B. WP-Rocket, wo diese Funktion bereits integriert ist.
Auch die beliebten Google Fonts werden extern (von den Google-Servern) geladen. Das ist nicht nur für die Performance ein Nachteil, sondern kann auch bezüglich der DSGVO ein Problem darstellen (ich habe schon einen Beitrag darüber verfasst, wie du Google Fonts lokal in WordPress einbinden kannst).
7. WordPress Performance-Plugin nutzen (Caching + Optimierung)
Eine weitere Möglichkeit um den WordPress PageSpeed zu erhöhen ist die Nutzung eines All-In-One Performance-Plugins. Solche Plugins enthalten mehrere unterschiedliche Einstellungen um die Ladezeit zu verbessern:
- Caching inklusive Browser-Cache
- Optimierung und Komprimierung von CSS- und Javascript-Dateien
- Lazy-Load (teilweise auch für externe Inhalte)
- Bereinigung der Datenbank
- Weitere Funktionen (je nach Plugin)
Ich verwende auf dieser Webseite WP Rocket. Das ist ein kostenpflichtiges Performance- und Caching-Plugin für WordPress. Alle Details dazu findest du in meinem WP Rocket Test.
Es gibt zu WP Rocket aber auch einige kostenlose Alternativen wie z.B. WP Fastest Cache, Autoptimize, WP-Optimize, WP Super Cache, W3 Total Cache und viele mehr.
8. Datenbank regelmäßig reinigen
Bei der Nutzung von WordPress werden alle möglichen Dinge in der Datenbank gespeichert. Mit der Zeit bläht sich die Datenbank immer weiter auf, was mit Geschwindigkeitseinbußen einhergehen kann. Aus diesem Grund solltest du von Zeit zu Zeit immer wieder mal die Datenbank reinigen.
Dafür gibt es unzählige kostenlose Plugins und auch in den meisten Performance- und Caching-Plugins ist eine derartige Funktion enthalten.
Wichtig: Mache vor der Optimierung der Datenbank immer unbedingt ein Backup deiner WordPress-Webseite!
9. Schriften optimieren
Auch wenn man es kaum glauben mag, aber die verwendete Schrift hat einen großen Einfluss auf die Performance deiner WordPress Webseite! Gerade die vorhin schon angesprochenen Google Fonts können deine Page Speed Werte verschlechtern, da das Stylesheet der Fonts oft sehr groß ist und von den externen Google-Servern geladen werden.
Wenn man dann auch noch eine Kombination aus zwei oder mehr verschiedener Schriftarten nutzt, wird die Problematik weiter verschärft!
Am besten für die Ladezeit wäre z.B. die Nutzung von sicheren Webfonts oder Systemfonts, die auf jedem Gerät vorinstalliert sind. Doch nicht jeder möchte eine eher langweilige Schriftart wie z.B. Arial nutzen.
Was kannst du also tun?
- Wenn du ohnehin nur eine einfache Typografie auf deiner Seite anstrebst, dann könntest du auch einfach eine sichere Webfont wie Arial, Verdana, Gorgia oder Tahoma zu verwenden. Diese Fonts sorgen diesbezüglich für die beste Ladezeit und es gibt auch keine Probleme bezüglich der DSGVO.
- Wenn du zwei oder noch mehr verschieden Schriftarten in Verwendung hast, dann überlege, ob du diese nicht reduzieren kannst. Auch mit nur einer einzigen Schriftart kann man schöne Hierarchien bzw. eine schöne Typografie kreieren (z.B. durch unterschiedlicher Schriftstärke und Größe).
- Wenn du Google Fonts nutzt kannst du diese lokal laden lassen (hier eine Anleitung um Google Fonts lokal einzubinden). Hinweis: Früher war es für die Performance besser, die Fonts von den Google-Servern zu laden, heutzutage ist das genau umgekehrt.
- Wenn du Schriften abseits der sicheren Webfonts nutzt, dann sollte das Font-Display Attribut „swap“ eingefügt werden. Das bedeutet, dass eine sichere Systemfont sofort geladen wird und erst im Nachhinein auf die verwendete Font umgestellt wird. Die Funktion um das einzustellen, findest du in der Regel in den großen WordPress Caching- und Performance-Plugins. Du kannst die Funktion aber auch über ein kostenloses Plugin einfügen. Alternativ kannst du die Funktion Display: swap auch manuell per CSS einfügen. Suche dazu in den CSS-Dateien deines Themes nach der @font-face-Regel für die verwendete Schriftart und fügen das Attribut „font-display: swap;“ hinzu.
10. Optional: CDN nutzen
Die Abkürzung CDN steht für Content Delivery Network. Ein CDN ist ein Netzwerk aus weltweit verteilten Servern. Wenn du ein CDN-System (wie z.B. Cloudflare) nutzt, dann wird deine Webseite auf den Servern des CDNs zwischengespeichert. Je nachdem wo auf der Welt deine Webseite aufgerufen wird, wird dann der nähest mögliche Server ausgewählt.
Das eigentlich einfache Prinzip dahinter: Dadurch das der Weg zwischen Server und Endgerät verkürzt wird, verbessert sich die Ladezeit der Webseite.
Ein CDN-System hat also vor allem dann Vorteile, wenn die Leser bzw. Besucher deiner Webseite von überall auf der Welt kommen.
Ich verwende für diese Webseite kein CDN-System, da 95+% meiner Besucher aus dem DACH-Raum kommen und ich somit von einem CDN-System kaum profitieren würde. Wenn du aber z.B. eine englischsprachige oder mehrsprachige Webseite betreibst, solltest du ein CDN verwenden.
Tipp: Gute WordPress-Hoster wie Hostinger oder Siteground bieten eine einfache CDN-Integration direkt im Hosting-Panel.
FAQ
Um die PageSpeed Insights Werte einer WordPress-Website zu verbessern, kannst du folgende Schritte unternehmen:
- Verwende ein schnelles und zuverlässiges Hosting
- Verwende ein Cache-Plugin
- Optimiere Bilder und minimiere unnötige Skripte
- Verwende ein Content Delivery Network (CDN)
- Aktualisiere regelmäßig WordPress und installierte Plugins
Ein Cache-Plugin erstellt statische Versionen der Webseiteninhalte und speichert diese ab. Die Inhalte aus dem Cache werden dann anstatt der dynamischen Versionen geladen, wodurch sich die Ladezeit der Website verbessert.
Um Bilder auf deiner WordPress-Website zu optimieren, kannst du folgende Schritte unternehmen:
- Verkleinere die Dateigröße der Bilder, bevor du sie hochlädst
- Verwende das Format JPEG für Fotos und PNG für Grafiken mit transparenten Bereichen
- Verwende ein Plugin zur automatischen Optimierung von Bildern
- Verwende optional ein Bilder-CDN um die Ladezeit von Bildern zu verkürzen und sie optional im Web-P Format auszuliefern.
Ein Content Delivery Network (CDN) ist ein Netzwerk aus Servern in verschiedenen Regionen, die Inhalte wie Bilder, CSS und JavaScript von deiner Website ausliefern. Dadurch werden die Inhalte schneller geladen, da sie aus der nächstgelegenen Serverregion geladen werden.
Es gibt mehrere Tools, die dir helfen können, die Ladezeit deiner WordPress-Website zu messen, wie z.B:
- Google PageSpeed Insights
- GTmetrix
- Pingdom Website Speed Test
- WebPageTest
Einige Gründe für langsame Ladezeiten bei WordPress-Websites können sein:
- Langsame Server-Antwortzeiten (schlechtes Hosting)
- Unoptimierte Bilder
- Zu viele oder schlecht programmierte Plugins
- Verwendung von zu vielen externen Skripten
- Unoptimierter Code
- Unzureichendes Caching
- Unzureichende Serverressourcen
Langsame Ladezeiten können negative Auswirkungen auf die Nutzererfahrung, das Ranking in Suchmaschinen und auf die Konversations-Rate auf deiner Webseite haben. Außerdem kann sie auch Auswirkungen auf die Bounce-Rate und die Verweildauer auf der Website haben. Es ist zu beachten, dass langsame Ladezeiten nicht nur durch technische Probleme verursacht werden können, sondern auch durch nicht optimierte Inhalte, wie z.B. zu viele Bilder oder Videos auf einer Seite.